Reber seit 1896 – Handwerkskunst, Leidenschaft und Tradition
Seit 1864 besteht an heutiger Lage an der Vordergasse 21 eine Konditorei. Mit der Übergabe von Tobias Hurter-Wolf an Johann Reber-Hüsler im Jahre 1896 fortan unter der Marke der Konditorendynastie Reber.
Segenreiches Missgeschick von 1896
Jean Reber hat die beliebten Schaffhauserzungen nicht erfunden, dies war sein Grossvater, Johann Baptiste Reber-Hüsler, in perfekter Zusammenarbeit mit einem namentlich nicht bekannten Lehrling. Noch im gleichen Jahr 1896, in welchem der Sempacher (LU) Johann Reber am 4. Mai das Geschäft von Tobias Hurter-Wolf übernommen hatte, passierte der Nachwuchskraft ein wundersames Malheur: Sein völlig missratener Biskuitboden entpuppte sich nach dem Backen als Köstlichkeit. Reber fügte seine berühmte Buttercrème bei – und schon war das traditionsreiche Gebäck erfunden.
Aus Schaden wird man klug, wenn man es nur merkt. Und klug war auch, dass Reber die Schaffhauserzungen 1902 gesetzlich schätzen liess. Die Konditorei und das Geheimrezept des «Schaffhauserzungen»-Bödelis blieben bis 1989 in der Familie Reber, ehe sie an Lis und Laurent Perriraz verkauft wurden. 2008 hat der Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz die «Schaffhauserzungen» in sein Inventar aufgenommen.
1922 übernahmen Jean und Anna Katherina Josephina Reber-Frigo das Geschäft, das kurz zuvor einen elektrischen Bachofen erhalten hatte. Im Zuge umfangreicher baulicher Veränderungen wurde das Haus zum vorderen Schenkel, in welchem sich das Geschäft befand, nun auch noch das Nachbarhaus zur goldenen, respektive vorderen Schale, Vordergasse 19, angegliedert. Nach dem Tod ihres Mannes 1939 führe die Mutter das Geschäft elf Jahre lang alleine, bis sie es der nächsten Genreration übergeben konnte.